19 Dezember 2021

Tag 4 in der Toskana - Weiterreise in den Süden!

Wie bereits erwähnt, bin ich im September nach langer Zeit wieder in die Toskana gefahren.

In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen vierten Tag vor Ort!

 

 

 

Die ersten 3 Tage meiner Reise sind vorbei und damit auch mein Aufenthalt im Norden der Toskana. Heute steht die Weiterreise in den Süden an. Bis zu meiner Unterkunft in Porto Santo Stefano sind es knapp 230 Kilometer. Unterwegs habe ich allerdings noch zwei Zwischenstopps eingeplant: Pisa und Bolgheri.
 
 
Obwohl ich schon mehrfach über den Flughafen von Pisa angereist bin, habe ich bisher weder die Stadt, noch den weltbekannten schiefen Turm gesehen. Umso faszinierender ist es, den sogenannten
Torre pendente di Pisa nun endlich mit eigenen Augen zu sehen!

Trotz Regen ist die Piazza dei Miracoli gut besucht. Sowohl für die Besichtigung des Turms, als auch für den Besuch der umliegenden Gebäude benötigt man ein Ticket. Die Schlangen sind mir allerdings zu lang, es ist kalt und die vielen Menschen, die den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand nicht einhalten, nerven mich. Ich beschließe daher, weiterzufahren.

Bolgheri ist vor allem für seine idyllische Viale dei Cipressi bekannt - Eine knapp 5 Km lange, mit Zypressen gesäumte Allee wie aus dem Bilderbuch. Staunend betrachte ich die vorbeiziehenden grünen Riesen. Solche Augenblicke leben von dem Moment und lassen sich mit keiner Kamera einfangen. 
 
Seitlich der Allee befindet sich ein Parkplatz. Von hier aus ist das Zentrum nur noch einen kurzen Fußmarsch entfernt. Obwohl Bolgheri recht überschaubar ist, tummeln sich viele Besucher im Ort. Ich finde ein schattiges Plätzchen und beobachte das Geschehen um mich herum. 
 
In den Lokalen sitzen Menschen unterschiedlicher Nationen und prosten sich fröhlich mit einem Glas Wein zu. Es duftet nach Kaffee und Lavendel. In einem kleinen Barista-Shop ergattere ich zwei schöne, dickwandige Espressotassen, auf denen die zuvor erwähnte Zypressenallee abgebildet ist.

Nach einer Weile mache ich mich auf den Weg zu dem örtlichen Friedhof. Die nach "Nonna Lucia" benannte Begräbnisstätte ist winzig klein. Gerade das verleiht ihr einen besonderen Charme. 
 
 
Im Eingangsbereich sitzt ein grauhaariger Mann, der einen Dialog mit sich selbst führt. Er blickt kurz auf und nuschelt etwas. Ich lächle, verstehe jedoch kein einziges Wort. 
 
Fasziniert schaue ich mich um. Grabsteine gibt es kaum, auch die für Italien typischen Schiebegräber sucht man hier vergebens. Stattdessen stecken eiserne Kreuze in der Erde, viele bereits stark von Wind und Wetter gezeichnet.
 
 
 
Langsam wird es Zeit, aufzubrechen. Bis nach Porto Santo Stefano sind es immerhin noch 140 Kilometer. Der Weg führt vorbei an San Vincenzo und Follonica. Auch die Umrisse der Insel Elba erkenne ich sofort wieder. Schon jetzt freue ich mich darauf, die Insel in den nächsten Tagen wiederzusehen.

Als ich meinen Zielort erreiche, setzt meine gute Laune vorrübergehend aus. Zähneknirschend stelle ich fest, dass die Unterkunft nicht zu erreichen ist - Zumindest nicht mit dem Auto. Zu steil sind die scharfkurvigen Serpentinen, die sich vor mir den Berghang hinaufschlängeln. 
 
Eine Alternative muss her. So trage ich einen kleinen Teil meines Gepäcks mühselig zu Fuß hinauf, während ein Taxifahrer den Rest nach oben fährt. 
 
71 unebene Stufen, gefolgt von den zuvor erwähnten Serpentinen, lassen mich an meine Grenzen kommen: Die Hitze, das schwere Gepäck und die steilen Kurven haben es in sich. Es folgen weitere 50 Stufen, ehe ich endlich die Ferienwohnung erreiche. Die Aussicht auf den geschäftigen Hafen ist dafür unbezahlbar!
 
Spätestens als der Taxifahrer trotz Allradantrieb auf dem Asphalt wegrutscht, weiß ich, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, den Wagen unten am Hafenparkplatz stehen zu lassen. Zu meiner Überraschung will der hilfsbereite Fahrer partout kein Geld für die Fahrt annehmen. Das ist Italien!

Obwohl ich mir nach dem Anstieg geschworen habe, mich für den Rest des Tages nicht mehr zu bewegen, raffe ich mich am Abend auf, um im Ort etwas essen zu gehen. Auf dem Weg zum Restaurant passiere ich die Fortezza Spagnola. Die Burg ist beeindruckend und die abendliche Beleuchtung verleiht ihr etwas Geheimnisvolles. 
 
Wenig später erreiche ich das Restaurant. Ich bekomme einen Tisch im gemütlichen, stilvoll eingerichteten Innenbereich zugewiesen. Nach einem Blick in die Karte bestelle ich eine Vorspeise mit passierten Tomaten und wähle für den Hauptgang eine Portion gefüllte grüne Pasta mit Feigen und Nüssen. Beides schmeckt fantastisch!  
 
Ein gelungener Abschluss für einen schönen, wenn auch anstrengenden Tag. Morgen geht es nach Pitigliano und Pienza!
 

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