19 Juli 2020

Venedig - Ein Wiedersehen nach dem Lockdown (Tag 2)

Wie bereits erwähnt, bin ich nach Aufhebung der Reisewarnung für ein verlängertes Wochenende nach Italien aufgebrochen. 

Was sich verändert hat und wie es mir an meinem zweiten Tag ergangen ist, habe ich in diesem Kurzartikel für euch zusammengefasst!





Venezia, amore mio… Wie habe ich dich vermisst! Als ich das erste Mal wieder durch die schmalen, verwinkelten Gassen laufe und die einzigartige Atmosphäre der Stadt aufsauge, könnte ich vor Glück die ganze Welt umarmen!

Bei unserer letzten Begegnung hatte ich noch Gummistiefel und eine dicke Winterjacke an. Heute dagegen lacht die Sonne. Ich laufe zunächst durch Cannaregio und genieße die sommerlichen Temperaturen auf der Haut. Nach ein paar Metern wird mir plötzlich bewusst, dass all das seit kurzem nicht mehr selbstverständlich ist. Ich erinnere mich daran zurück, wie traurig mich der Anblick des leergefegten Markusplatz jedes Mal aufs Neue gemacht hat, während ich wochenlang die Webcam verfolgt habe. Vor lauter Dankbarkeit, heute wieder hier sein zu können, heule ich schließlich los.

Als ich mich wieder gefangen habe, mache ich mich auf den Weg zur Rialtobrücke. Es dauert Ewigkeiten, bis ich dort ankomme: Hier noch eine Möwe, da noch ein sehenswertes Gebäude... Zu groß sind die Freude des Wiedersehens und die Angst, noch einmal auf unbestimmte Zeit von hier getrennt zu sein. Gedankenverloren schaue ich den Gondeln hinterher, die elegant und lautlos über den Canal Grande geführt werden. Das wird der schönste Tag meines Kurztrips, das spüre ich.

Natürlich haben sich auch einige Dinge verändert: Die Gondolieri tragen Schutzmasken und werben mit Rabatten. Eine Gondelfahrt kostet aktuell nur die Hälfte des normalen Preises. Auch die Schutzmasken des Personals des Caffè Florian stehen in seltsamem Kontrast zu deren schicken, weißen Anzügen. Als ich mich dann auch noch zufällig in einer Gasse namens "Calle de la Corona" wiederfinde, traue ich meinen Augen kaum. Dieser schmale Durchgang wäre mir vorher wohl niemals aufgefallen. Der erste Cappuccino erscheint mir wie der beste meines Lebens. Daran ändert auch das plötzlich aufziehende Gewitter samt heftigem Regenschauer nichts. Nass bis auf die Haut suche ich Schutz in einem kleinen Restaurant und stärke mich mit einem Insalata di mare und einer anschließenden Portion Tiramisù. Schon jetzt bin ich traurig, dass ich Venedig gleich wieder verlassen muss… Aber ich komme wieder - Und das hoffentlich schon ganz, ganz bald!


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