17 Oktober 2016

Italienische Friedhöfe - Schönheit und Melancholie miteinander vereint

Habt ihr in eurem Urlaub schon mal einen italienischen Friedhof besucht? Klingt im ersten Moment komisch, ist aber wunderschön! 

Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen!






Gerade auf rummeligen Städtetrips kann der Lärm der Stadt einen schon mal an die Grenzen der Belastbarkeit treiben. Beste Beispiele hierfür sind Rom und Venedig. ;)

Um sich hiervon zu erholen und mal kurz durchzuatmen, muss man keinen kilometerweit entfernten Park suchen. Der Besuch eines italienischen Friedhofs reicht völlig aus, um sich vom Großstadttrubel meilenweit weg zu fühlen.

Im warmen Sonnenlicht entfalten die gepflegten Anlagen ihre melancholische Romantik. Alles wirkt friedvoll und mystisch zugleich, man kann es kaum in Worte fassen. Von einer beklemmenden Atmosphäre fehlt hier jede Spur. 


  
Versteckt hinter tiefgrünen Zypressen liegen riesige Gruften und liebevoll gestaltete Gräber. Viele von ihnen werden von eindrucksvollen Engelsstatuen und Steinfiguren bewacht.

Eidechsen laufen scheu über die von Wind und Wetter gezeichneten Marmorplatten und es scheint, als würde sich die Welt an diesem Ort etwas langsamer drehen.







Oft kann man Angehörige dabei beobachten, wie sie am Grab ihrer Lieben verweilen und sich wie selbstverständlich mit ihnen unterhalten und dabei gestikulieren. Die Italiener begegnen dem Tod halt etwas anders als hierzulande: Er gehört dort einfach zum Leben dazu. 

Anders als bei uns sind in Italien sogenannte Schiebegräber weit verbreitet. Auf den hellen Frontplatten ist neben den Initialien der Verstorbenen fast immer auch ein Foto angebracht. Dennoch fühlt man sich nicht beobachtet oder unwohl sondern ist vielmehr fasziniert von der Kunst und Ästhetik.


Rechts auf dem Bild seht ihr die oben erwähnten Schiebegräber auf einem kleinen Friedhof in Portofino. (Die Fotos und Initialien habe ich aus Respekt vor den Verstorbenen unkenntlich gemacht).



In Venedig gibt es übrigens eine eigene Friedhofsinsel: Die Isola San Michele. Von breiten, rostroten Mauern umschlossen gibt die Anlage schon aus der Entfernung ein geheimnisvolles Panorama ab. Außer 11 Mönchen, die dort in einem Kloster wohnen, lebt hier niemand. 

Einige bekannte Komponisten, Dichter und Schriftsteller haben auf San Michele ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Gräber liegen allerdings etwas versteckt.






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