Darüber sollte ich mich eigentlich nicht beklagen können, so oft wie ich in der letzten Zeit in den Urlaub geflogen bin. Tja, schön wär´s...
Ein Artikel über das bittersüße Gefühl von Fernweh.

Gerade mal zwei Wochen ist es her, dass ich aus Sardinien zurück bin. Und trotzdem habe ich schon wieder schreckliches Fernweh...
Es scheint sogar, als wäre dieses Gefühl nach dem Urlaub noch stärker als in der Zeit davor, in der man sehnsüchtig die Tage bis zum Abflug gezählt hat. "Aber du warst doch gerade erst im Urlaub?!" Ja, ich weiß... Von der Erholung ist aber irgendwie nichts mehr zu spüren. Kaum zuhause angekommen, ist man dem Alltag wieder vollends ausgeliefert. Arzttermine, TÜV und die Flurwoche sind nur einige der nervigen Dinge, die mir schon beim ersten Schritt in die Wohnung wieder frech ins Gesicht grinsen. Ich hasse es.

Natürlich freut man sich auch auf seine Familie, Freunde und auf die Stubentiger. Aber
die warme Sonne... Die endlosen Sandstrände... Das salzige, glitzernde
Meer... Der gute Cappuccino und die schöne italienische Sprache, die sich plötzlich wieder in den lieblosen Ruhrpott-Slang verwandelt. Da wird man doch zwangsläufig depressiv...
Ich laufe durch den Park. Sport soll angeblich trübe Gedanken
verscheuchen... Hat leider nicht funktioniert. Zurück daheim nehme ich es deshalb wörtlich und setze auf Rittersport.
Die Tafel Schokolade aus meiner Schublade stellt mich zumindest für die nächste
Stunde ruhig.
Es
heißt man soll versuchen, möglichst lange von seinem letzten Urlaub zu
zehren. Aber wie soll das gehen? Wenn ich an die schönen Tage
dort denke und mir die traumhaften Bilder von Sardinien in Erinnerung rufe, werde ich bloß traurig und will sofort
wieder zurück!
Ich setze mich in eine Eisdiele und schaue in den Himmel. Das Eis schmeckt zwar, aber natürlich nicht so gut wie in Italien. Ich denke an Rom. Nächsten Monat ist es schon soweit! Aber was ist mit der Zeit danach...? Vielleicht habe ich gar kein Fernweh sondern bin schon fernsüchtig, schießt es mir durch den Kopf.
Eine Familie mit Hund setzt sich an den Nebentisch. Die Frau hält dem Rottweiler ein eigenes Hörnchen mit einer Kugel Vanille-Eis hin. Ich sehe zu, wie er sich gierig über das Eis hermacht und muss grinsen. Hat mich doch noch etwas aufgeheitert an diesem komischen Tag.
Abends denke ich über ein Heilmittel gegen Fernweh nach. Aber mir fällt nichts ein, außer im Süßkram-Chaos zu
versinken und schnell ein neues Ziel zu suchen, auf das ich mich dann
die nächsten Monate freuen kann. Es wird also ein langer Abend...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hat der Artikel dir gefallen? Schreib mir gern etwas dazu!