30 September 2016

Auf eigene Faust durch den Golf von Orosei

Ein Motorboot mieten und damit die malerischen Buchten des Golfs von Orosei auf eigene Faust besichtigen... Klingt wie ein Traum, muss aber keiner bleiben! 

In diesem Artikel gibt es nähere Infos zu den sieben traumhaften Buchten und nützliche Tipps für die Anmietung eines Bootes!



Die sogenannten "Gommone" könnt ihr an den kleinen Anbieterhäuschen am  Hafen von Cala Gonone mieten. Für 80,00 Euro hat man dort ab 8:30 Uhr die Gelegenheit, sein eigener Kapitän zu sein - Und das ganz ohne Führerschein!

Wer sich das Steuern des Bootes nicht zutraut, kann auch eine geführte Schiffstour buchen. Mit mehreren Leuten wird man dann zum Baden an die verschiedenen Buchten gebracht und nach einiger Zeit wieder dort einsammelt. Wir wollten den Golf von Orosei jedoch auf eigene Faust erkunden und haben daher ein eigenes Boot gemietet.

Bevor wir uns den traumhaften Buchten widmen, folgen ein paar Infos zum Ablauf der Anmietung: 

Die Anbieter unterscheiden sich preislich nicht voneinander, sodass es egal ist, für welchen ihr euch entscheidet. Wir haben unser Boot bei CieloMar gemietet und waren mit unserer Wahl zufrieden. Nachdem ihr euren Personalausweis vorgelegt habt, erhaltet ihr einen Mietvertrag (leider nur auf Englisch) und einen Flyer (diesen gibts auch auf Deutsch). Darauf sind die wichtigsten Dinge festgehalten:


  • Ihr dürft mit dem Boot nicht weiter als zur Cala Goloritze fahren.
  • Es müssen Sicherheitsabstände (100 m bis zur Küste und 200 m bis zum Strand) eingehalten werden. Eine Ausnahme ist der letzte Strand, die Cala Goloritze: Da dies ein Naturschutzgebiet ist, gilt hier ein Abstand von 350 m. 
  • Diese Sicherheitsabstände bedeuten gleichzeitig, dass ab hier der Motor abgeschaltet, und aus dem Wasser genommen werden muss. Es ist also nicht erlaubt, sich dem Strand über diese Abstände hinaus mit laufenden Motor zu nähern. Hierfür liegen Paddel im Boot bereit. Die gute Nachricht: Buchten, die über einen mit Bojen gekennzeichneten Weg bis zum Strand verfügen (wie zum Beispiel die Cala Gabbiani), dürfen ganz normal bis dorthin angefahren werden. Das mag sich erst mal kompliziert anhören, aber ihr seht es sofort. 
  • Generell läuft es dann wie folgt: Der Fahrer des Bootes fährt bis zum Strand und lässt dort den Beifahrer raus. Anschließend fährt der Fahrer das Boot bis zu dem entsprechenden Sicherheitsabstand zurück, wirft den Anker über Bord und muss dann von dort aus zum Strand schwimmen. Möchte man später aufbrechen, muss der Fahrer also erst wieder zum Boot schwimmen und anschließend den Beifahrer vom Strand abholen. Wir haben uns übrigens für die Schwimmstrecke im Vorfeld Schwimmflossen gekauft, um schneller voranzukommen.
  • Das Boot darf nicht aus dem Wasser getragen, bzw. auf den Strand geschoben werden.
  • Müll hat nichts an den Stränden oder im Meer verloren!
  • Das verbrauchte Benzin ist nicht im Mietpreis inbegriffen und muss bei der Rückkehr am Hafen gezahlt werden (hierzu unten mehr). 
  • Bis 17:00 Uhr muss das Boot zurück in den Hafen gefahren werden.




Lasst euch hiervon nicht abschrecken, es klingt komplizierter als es ist und macht jede Menge Spaß! Jeder weiß, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Auch wir sind mit unserem Boot versehentlich ein ganzes Stück in den Bereich der Bojenmarkierung hineingetrieben, und das auch noch an der Cala Goloritze, dem Naturschutzgebiet...

An den Stränden gibt es außerdem eine Strandaufsicht ("Servizio Vigilanza"), die euch bei Problemen weiterhelfen kann. Sollte unterwegs doch mal irgendetwas sein, steht außerdem die Telefonnummer eures Anbieters auf dem Flyer.

Damit ihr wisst, welchen Strand ihr gerade ansteuert, erhaltet ihr vor Reiseantritt eine Übersichtskarte. Verpassen oder übersehen kann man die Buchten nicht. Übrigens stellt der Anbieter euch auf Wunsch auch gratis einen Sonnenschirm und eine Kühlbox zur Verfügung, bevor ihr zu den Booten geführt werdet. 


Seid ihr an Bord, fährt ein Guide einige Meter mit euch aufs Meer hinaus und erklärt euch dort alles ganz genau auf Englisch. Er zeigt euch, wie ihr den Schalthebel bedient, wo sich der Anker befindet und wie ihr diesen benutzt. Keine Angst: Man muss kein Englischprofi sein, um alles zu verstehen. Dann überlässt er euch den fahrbaren Untersatz und es kann losgehen!




  • Die erste Bucht ist die Cala Fuili, die ich in diesem Artikel bereits näher beschrieben habe. Kurz dahinter liegt die beeindruckende Grotta del Bue marino (Nähere Infos gibt es hier). 




  • Nun geht es weiter die Küste entlang, vorbei an den geheimnisvollen Höhlen von Cala Luna, der nächsten Bucht. (Mehr dazu ebenfalls hier). Der winzige Strand, den ihr kurze Zeit später seht, ist übrigens nicht in der Karte verzeichnet. 



  • Die dritte Bucht ist die Cala Sisine. Hier findet ihr einen Kiesstrand und ein kleines, etwas verstecktes Restaurant.





  • Danach folgt die Cala Biriola, die bei Tauchern sehr beliebt ist. Oberhalb dieser Bucht liegt ein kleines Wacholderwäldchen.



  • Die nächste Bucht heißt Cala Mariolu. In dieser Bucht tummeln sich viele neugierige Fische, die man aus der Hand füttern kann. Ihr erkennt die Cala Mariolu an den hellen Felsen am Strand. Hier erfahrt ihr mehr über diese Traumbucht! 


 


  • Der nächste Strand ist die Cala Gabbiani. Der grobe Sand und die vielen kleinen Kieselsteine pieksen zwar etwas beim Laufen, aber die Bucht ist wunderschön!


  • Die letzte und wohl bekannteste Bucht ist die Cala Goloritze. Weiter dürft ihr mit dem Boot nicht fahren. Man kann die Bucht dank ihrem markanten, spitzen Felsen und dem malerischen Steinbogen nicht verfehlen.



Info:
Die Fahrtzeit bis zur siebten, und somit letzten Bucht (Cala Goloritze) beträgt vom Hafen aus etwa eine Stunde. Wir haben für den Weg bis hierher und zurück 18,00 Euro Sprit bezahlt. Tanken müsst ihr das Boot übrigens nicht selbst. Das erledigt der Guide, der euch nach eurer Rückkehr am Hafen erwartet.


Mein Tipp:
Fahrt früh los! Nicht nur, weil ihr dann mehr von eurer Mietzeit habt sondern weil die Sonne sich (zumindest Ende September) gegen 14:00 Uhr hinter den riesigen Felsklippen versteckt und die meisten der Buchten dann im Schatten liegen! Ohne Sonne kann es hier ganz schön kühl werden.
 

Noch ein Tipp:  
Nehmt euch eine Jacke mit, egal wie warm es ist! Auf dem Boot kann es in nassen Badesachen empfindlich kalt werden.


Und zuletzt: 
Nehmt genügend Proviant mit! In der Nähe des Hafens gibt es einen Supermarkt, in dem ihr euch vorher mit Lebensmitteln versorgen könnt.


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