31 Mai 2020

San Petronio - Das Herzstück von Bologna

Die schöne Basilika San Petronio prägt nicht nur die Piazza Maggiore, sondern birgt auch viele Geheimnisse.

In diesem Artikel erfahrt ihr, wieso sie rund um die Uhr bewacht wird und weshalb einige der hier stattfindenden Hochzeiten unter einem guten Stern stehen!




Die im 14. Jahrhundert erbaute Basilika zählt zu den fünf Größten der Welt. Historische Erweiterungspläne aus dem Jahr 1514 weisen darauf hin, dass sie ursprünglich sogar größer werden sollte als der Petersdom in der ewigen Stadt Rom. Auf Anordnung des Papstes wurde diese Absicht jedoch nicht weiter verfolgt. 

Im Gegensatz zu anderen Kirchen wurde San Petronio mit öffentlichen Geldern der Bevölkerung finanziert. Obwohl Jahrhunderte lang an dem Gotteshaus gebaut wurde, ist die Fassade bis heute unvollendet geblieben. 

Aus der Luft erkennt man die Dimensionen am besten
Im Innern der Kirche verbirgt sich ein knapp 70 m langer Meridian aus dem Jahr 1655. Noch heute ist am Fenster über dem Eingangsbereich die Stelle zu erkennen, von wo aus der Astronom Giovanni Domenico Cassini damals seine Beobachtungen dokumentierte. 

Wenn mittags die Sonne scheint, kann man auf der unmittelbar neben dem Meridian befindlichen Säule gelegentlich herzförmige Lichtspiele erkennen. Es heißt, wer diese Herzen am Tag seiner Hochzeit sieht, dem steht eine glückliche Ehe bevor. Genau wie das idyllische Santuario della Madonna di San Luca trägt auch die Basilika San Petronio den Ehrentitel Basilica minor - Eine Bezeichnung, die der Papst nur ganz besonderen Kirchen verleiht.


Einer der schönsten Plätze Bolognas - Die Piazza Maggiore
Sie beinhaltet die Reliquien des heiligen Petronius, einst Bischof von Bologna und zugleich Schutzpatron der Stadt. Auch die Gebeine von Napoleons Schwester Elisa Bonaparte sind hier aufbewahrt. Italiens älteste Orgel aus dem Jahre 1475 hat hier ebenfalls ihren Platz gefunden. Ein noch älteres Kunstwerk stellt eines der bunten Kirchenfenster aus dem Jahr 1466 dar.

In der Basilika befindet sich außerdem das umstrittene Gemälde von Giovanni di Modena, welches den islamischen Propheten Mohammed in der Hölle zeigt. In der Vergangenheit gab es deshalb bereits zwei versuchte Anschläge, zuletzt im Jahr 2014. Aus diesem Grund wird die Kirche rund um die Uhr bewacht.
 
Was kaum jemand weiß: Am Hintereingang der Kirche befindet sich ein Aufstieg zur Dachterrasse. Für 3,00 Euro (Stand Februar 2020) gelangt man über Stufen oder via Bauaufzug auf die etwa 45 m hohe Plattform. Von hier aus genießt man einen traumhaften Blick auf die wundervolle Stadt. 

Mir persönlich hat diese Aussicht sogar besser gefallen, als der Ausblick vom Torre degli Asinelli. Zum einen bietet die Dachterrasse einen Blick auf die beiden schiefen Türme, und zum anderen gibt es hier keine vorgeschriebene Höchstaufenthaltsdauer. Die Kirche selbst kann übrigens kostenlos besichtigt werden. Fotos sind dort allerdings nicht erlaubt.


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