24 November 2024

Besuch bei Olivina: Olivenölverkostung auf Sardinien

Ich habe ja versprochen, noch einmal ausführlicher über die Olivenölverkostung zu berichten, die ich Ende August auf Sardinien gemacht habe.

In diesem Artikel erfahrt ihr mehr! 

 

 

In's Leben gerufen wurde das Projekt Olivina von der liebenswerten Stefania Tangianu. Ihr Grundstück liegt in dem kleinen Dorf Lotzorai und ist eine wahre Idylle: Nicht nur Olivenbäume können hier bestaunt werden, sondern auch Granatäpfelbäume und goldgelbe Sonnenblumen wie aus dem Bilderbuch. 


Die Tour beginnt unter einem mehrere hundert Jahre alten Olivenbaum, an dem Stefania schon als Kind geschaukelt hat. Anhand mehrerer Tafeln erklärt sie mir mit viel Liebe zum Detail de knapp 8.000 jährige Geschichte der Oliven. 

Wer hätte gedacht, dass weder das Öl, noch die Oliven an sich zunächst für den Verzehr genutzt wurden? Stattdessen gaben die Alten Griechen das Öl vor anstehenden Kämpfen auf ihre Haut, damit ein Festhalten durch den Gegner nicht möglich war. 

Zu diesem Zeitpunkt war das Öl allerdings bereits so kostbar, dass man bei einem Sieg ein Fläschchen davon erhielt und mit einer aus Olivenzweigen bestehenden Krone geehrt wurde. Erkenntnisse wie diese gewann man unter anderem von uralten Amphoren, die seinerheit zur Lagerung des Öls verwendet und entsprechend bemalt wurden. 

 

In Rom gibt es übrigens einen sogenannten Scherbenberg: Der Monte Testaccio besteht aus lauter alter Amphoren. Nach ihrem Gebrauch wurden die Gefäße zerschlagen, da sie nicht mehrfach für Öl genutzt werden konnten, ohne das der Geschmack darunter litt.  

Aus einst 15 Olivensorten wurden mit den Jahren schließlich hunderte. Allein in Italien gibt es 500 verschiedene Sorten!

Nachdem ich nun einen Einblick in die Geschichte der Oliven gewonnen habe, zeigt Stefania mir die riesige Maschine zur Ölgewinnung - und das ist noch die kleinste in der Gegend. 

 
 
Anhand einer Karte erläutert Stefania mir die verschiedenen Reifegrade der Oliven und erklärt, in welchem Stadium sie am besten geerntet werden sollten. Dies ist vor allem auch im Hinblick auf die sogenannten Polyphenole wichtig, die wiederum eine große Rolle für unsere Gesundheit spielen.  
 
Stefania zeigt mir, wo die Oliven in die Maschine eingefüllt und im ersten Schritt von Ästen und Staub befreit werden. Anschließend werden sie gewaschen und weitertransportiert. Hiernach werden die Früche vom Kern getrennt und dieser wiederum zerschlagen. 

Dann erfolgt die Verkostung. Mit den Händen bringen wir den Becher zunächst auf Körpertemperatur: Auf die eine Hand stellen wir den Becher, mit der anderen Hand decken wir ihn ab.

Schon der Geruch ist überwältigend Der Geschmack ist frisch und fruchtig und erinnert an eine satte Frühlingswiese. Ich nehme auch eine sanft bittere Note und eine leichte Schärfe am Gaumen wahr.

Dann machen wir es auf den Strohballen nahe des Olivenbaumes bequem. Die Lichterketten in den umstehenden Bäumen zaubern eine heimelige Atmosphäre. 

 

Begleitet vom Sonnenuntergang kosten wir frische Feigen, Casu axedu (ein quarkähnlicher Käse), sardisches Brot, Tomaten, Gurken, Coccoi prena (eine Art Brotkörbchen mit ähnlicher Füllung wie Culurgiones) und natürlich das köstliche Olivenöl. Bis dato wusste ich nicht, dass dieses auch zu Obst passt! In gemütlicher Runde essen und plaudern wir unter sternenklarem Himmel. 
 

Im Anschluss an die Tour erwerbe ich noch einige Produkte für daheim: Öl, Seife und ein Lippenpflegestift landen in meiner Tasche.

Die beschriebene Tour dauert etwa 2 Stunden und kostet 30,00 EUR pro Person. Angeboten wird sie auf Italienisch, es kann jedoch auch eine deutsche Übersetzung hinzugebucht werden (+10 EUR). Die liebe Christine von Ganz einfach Sardinien macht das ganz toll!

Stefania betreibt übrigens auch einen Onlineshop mit Versand nach Deutschland.


Mehr interessante Infos rund um Sardinien findest du hier!

 

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