16 Mai 2021

Strichetti - Die Historie der Schmetterlingsnudeln

Die gezackten Schleifchen zählen zweifelsfrei zu den schönsten Pastaformen der Welt. Dass ausgerechnet diese Sorte aus der Armut heraus entstanden ist, würde wohl kaum jemand vermuten. 

In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über die interessante Entstehungsgeschichte der Strichetti!



 
Hierzulande sind sie eher bekannt als "Farfalle", dabei handelt es sich bei diesem Produkt nur um einen industriell hergestellten Abklatsch der ursprünglichen Variante. Gemeint sind die schleifenähnlichen Nudeln, deren verspielte Form vor allem Kinderherzen höher schlagen lässt. 
 

Entstanden sind die sogenannten Strichetti zu einer Zeit, als bei den Bauern Armut und Nahrungsmittelknappheit herrschten. Sämtliche Teigreste wurden damals sorgfältig aufgehoben und in Blechtöpfen verwahrt. Oftmals befanden sich darunter auch Überreste von Nudelblättern, die ursprünglich für die Zubereitung von Tortellini und Tortelloni gedacht waren. 
 
Da die Füllung der beiden Pastasorten jedoch nur selten erschwinglich war, verblieb es meist bei den einfachen Teig-Quadraten. Für etwas Abwechslung sorgte die gelegentliche Zugabe von Brennnesseln oder Spinat, was dem Nudelteig nicht nur eine grüne Farbe, sondern auch eine leichte Kräuternote verlieh. 

Genau wie die Bruschetta wurden auch die Strichetti durch ihre einfache Herstellung zu einer willkommenen Mahlzeit für die Arbeiter auf dem Feld. Heutzutage zählen sie zu den beliebtesten Speisen der Region Emilia-Romagna, wo sie traditionell mit der originalen Bolognese-Soße (ital. "al Ragù") zubereitet werden. 1972 hinterlegte eine Delegation das Rezept der außergewöhnlichen Pastasorte bei der Handelskammer in Bologna. So wurde aus dem Arme-Leute-Essen schließlich eine Spezialität.


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