02 Februar 2020

Der Hexenwecker von Venedig

Italien ist immer wieder für eine Überraschung gut. So hängt mitten in Venedig zum Beispiel ein alter Wecker an einer Hauswand, der seit etlichen Jahren für fragende Gesichter sorgt.

Den erstaunlichen Hintergrund erfahrt ihr in diesem Artikel! 





Nur die wenigsten bemerken den kleinen Wecker, der in der Calle della Toletta im Stadtteil Dorsoduro zu finden ist. Dabei ist er bereits der dritte seiner Art, der an der Außenwand des gelben Hauses knapp unterhalb des Schrägdaches befestigt ist. Eine unauffällige Glastafel gibt Aufschluss darüber, was es mit dem Wecker auf sich hat: 

Vor vielen Jahren lebte in diesem Haus eine Hexe, die regelmäßig schwarze Magie betrieb. Was zunächst ein Schmunzeln hervorrufen mag, war für die Venezianer jedoch ein schwerwiegendes Problem, denn es kam nicht selten vor, dass in der Straße seltsame Dinge geschahen. So waren unheimliche Geräusche, finstere Visionen und unglückliche Unfälle quasi an der Tagesordnung. Auch verschwanden immer wieder diverse Gegenstände auf unerklärliche Art und Weise. 


Ein Friseur, dessen Laden sich in der gleichen Straße befand, rief schließlich den sogenannten Sveglia della Strega (deutsch: Hexenwecker) ins Leben. Sobald er mitbekam, dass die Hexe wieder ihrem Werk nachging, schlug er mithilfe des Weckers Alarm. So konnten die Anwohner und Passanten gewarnt werden.

Nachdem die Hexe irgendwann verstarb, stand das Haus jahrelang leer. Obwohl der Spuk vorbei war, wollte niemand dort einziehen. Als der Wecker schließlich entfernt wurde, um die mysteriöse Geschichte des Hauses in Vergessenheit zu bringen, traten die seltsamen Phänomene plötzlich wieder auf.


Die gläserne Tafel am Haus des Geschehens
Sofort wurde ein neuer Wecker an Ort und Stelle platziert, und die Kuriositäten blieben tatsächlich fortan aus. Als der Wecker im Laufe der Zeit für Restaurierungsarbeiten abermals entfernt wurde, wiederholten sich die Ereignisse erneut. Die Venezianer sind sich bis heute sicher, dass der Geist der bösen Hexe keine Ruhe findet. Um die Anwohner vor schwarzer Magie zu schützen, hängt deshalb noch heute ein Wecker in der kleinen Gasse. Aberglaube ist in Italien eben weit verbreitet.

Das Haus mit dem Wecker ist etwas schwierig zu finden. Hier ist daher ein Link zu Google Street View. Wer genau hinsieht, erkennt an der Seitenfassade des rechten Hauses oben den gläsernen Glaskasten mit dem kleinen Wecker. 
 

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